Blauwasserseminar an der Boot 2018 in Düsseldorf – 2. Tag (21.1.2018)

Am zweiten Tag werden die Teilnehmer vom Direktor der Boot Düsseldorf, Petros Michelidakis, begrüsst.

Beim ersten Vortrag vermittelt Menno Schrader von WetterWelt (Meteorologe, Fahrtensegler) Grundinformationen über Grosswetterlagen sowie Erkennung und Vermeidung von gefährlichen Wettersituationen wie Squalls und Wirbelstürme. Er erklärt die verschiedenen erhältlichen Wetterdaten und Vorhersagemodelle. Ausserdem stellt er seine Software Seaman vor. Im Ganzen recht gelungen mit ein paar wichtigen Informationen.

Im nachfolgenden Block setzt sich Sönke Roever mit der Kommunikation auf einer Langfahrtyacht auseinander:

  • Mobil- und Satellitentelefonie
  • UKW-Seefunk
  • Kurzwellenfunk
  • WLAN/WiFi
  • Internet
  • Emails
  • Navtex
  • Wetterfax
  • Gribdaten

Im nachfolgenden Teil wird die Sicherheit an Bord thematisiert:

  • EPIRB
  • Notfallpläne
  • Piraterie
  • Mann über Bord
  • Bilgenpumpen
  • Brandbekämpfung
  • Rigg-Check
  • Sonstige Vorkehrungen und Vorbereitungskurse
  • Rettungswesten
  • Rettungsinsel

Am Schluss wird das Auslösen einer Rettungsweste sowie einer Rettungsinsel demonstriert.

Judith löst eine Rettungsweste aus (Video). Im folgenden Bild mit aufgesetzt Sprayhood:

Eine Seminarteilnehmerin aktiviert eine Rettungsinsel:

Nach der Mittagspause führt uns Fabian Steffen (Facharzt Anästhesie, Intensivmedizin) von Seadoc Hamburg durch die folgenden Themen zu Medizin an Bord durch:

  • Was ist häufig?
  • Was muss mit?
  • Was sollte man können?
  • Medizin an Bord – was ist das Besondere?
  • Wie bereitet man sich vor?

Die Themen wurden in Kürze angesprochen. Es benötigt hier im Speziellen aber sicher bedeutend mehr. Auch haben mir strategische Themen gefehlt, wie sich ein Skipper und Crew vorbereiten und verhalten soll: Insbesondere wie man sich verhalten sollte, wenn z.B. bei schwerer See ein Crewmitglied einen medizinischen Notfall erleidet (grundsätzlich sollte zuerst die Sicherung der Bootführung sichergestellt werden, bevor man sich dem Notfall widmen kann).

Jimmy Cornell, eine echte Legende, mit mehr als 200’000 Seemeilen und mehrfacher Weltumsegler, erzählt uns über Erfolg und Misserfolg einer Reise und versucht die Frage zu beantworten, was wirklich wichtig ist.

Als letztes Thema behandeln Judith und Sönke Roever den Blauwasseralltag und Kosten.

 

Das Seminar war auch sehr wertvoll durch viele spannende Begegnungen mit Gleichgesinnten. Einige haben schon sehr konkrete Pläne für ihre Reise, wie das Schweizer Hotelierpaar aus dem Kanton Bern, das ihr Hotel verkauft und eine Sunbeam 44 gekauft haben, um in Bälde mit der Atlantik-Überquerung den ersten Teil ihrer Reise in Angriff zu nehmen und danach mit unbestimmten Ziel weiterzusegeln. Oder das Deutsche Paar, das bereit ist, Deutschland in ein paar Jahren den Rücken zu kehren, um segelnd in wärmeren Gegenden heimisch zu werden. Ähnliche Pläne hat ein ehemaliger Psychiater, der Einhand die Welt bereisen möchte. Oder mein heutiger Sitznachbar, der am Seminar einen Aushang gemacht hat, auf der Suche nach einer Mitsegelgelegenheit und prompt fündig wurde. Oder das Paar aus Berlin, bei dem der Mann Ende Jahr ein halbes Jahr Zeit hat und unbedingt eine längere Segelreise unternehmen möchte. Die einen sind schon sehr erfahren, andere stehen am Anfang. Allen ist gemeinsam, dass sie mehr oder weniger konkrete Pläne haben und es kaum erwarten können, loszusegeln.

Wie Sönke und Judith zum Abschluss gesagt haben:

Vergesst das Losfahren nicht!

Blauwasserseminar an der Boot 2018 in Düsseldorf – 1. Tag (20.1.2018)

An der Boot, der weltgrössten Wassersportmesse, die jeweils im Januar in Düsseldorf stattfindet, steht seit Jahren das beliebte Blauwasserseminar auf dem Programm. Auch dieses Jahr führen Sönke und Judith Roever durch das zweitägige Seminar – bereits zum 9. Mal!


Judith und Sönke Roever

Die 200 Teilnehmer bekommen aus erster Hand sehr viele Informationen und Erlebnisberichte zu allen Themen, die für Langfahrtensegler wichtig sind.

Die Teilnehmer werden von Jochen Rieker, Chefredaktor YACHT, begrüsst. Er ermuntert die Segler, los zu gehen, auch wenn noch nicht alles bereit ist.

Danach führt Sönke kurzweilig und in der notwendigen Tiefe durch die meisten Themen des ersten Tages:

  • Blauwasser-Segel – Worauf muss man achten?
    • Besegelung
    • Vorm-Wind-Varianten-, Leichtwind- und Sturmvarianten
    • Reffsysteme
    • Beidrehen
  • Blauwasser-Ausrüstung – Was braucht man wirklich?
    • Autopilot
    • Windsteueranlage
    • Beiboot und Aussenborder
    • Sonnenschutz
    • Alles rund zum Anker
    • GPS
    • Radar und AIS
    • Seekarten
    • Maststufen
  • Energiemanagement auf einer Blauwasseryacht
    • Grundlagen
    • Energiebilanz
    • Optimierung Stromverbrauch
    • Stromerzeugungsmöglichkeiten
    • Batterien
    • Regler, Trenndioden und Ladeverteiler
    • Verkabelung

Nach der Mittagspause lässt uns der Vortrag von Stefan Wendl mit vielen tollen Bildern und Filme von einer ähnlichen Reise träumen, wie er sie mit seiner Frau und seinen Kindern auf der Anne während einem Jahr gemacht hat: zusammen mit seiner Frau besuchte Stefan 2013 das Blauwasserseminar. Auf ihrer Heimfahrt haben sie sich für das einjährige Projekt entschieden. Es wurde eine Beneteau Oceanis 423 gekauft sowie die notwendigen Vorbereitungen und Vorkehrung getroffen, um Mitte 2014 die Leinen los zu lassen. Ihre Route führte von Europa über den Atlantik in die Karibik. Ihre Rückkehr über den Atlantik Richtung Heimat führte sie von Bermuda in die Azoren und zurück ans europäische Festland.

Am Ende des ersten Tages plaudern Judith und Sönke aus dem „Nähkästchen“ über den Bordalltag als Crew. Auch hier vermitteln die beiden sympathisch ihre konkreten Erfahrungen und beantworten Fragen aus dem Publikum.

Der erste Tag war sehr spannend und inspirierend. Auch wenn ich nicht unmittelbare Pläne für eine Langfahrt habe, sondern dies in mittlerer Zukunft (7-15 Jahre) angehen möchte, helfen mir die heute erhaltenen Informationen in naher Zukunft auf verschiedenste Dinge beim Chartern und Segeln zu achten und verstehen zu lernen, die eines Tages sicher von Bedeutung sein werden.

Viel Inhalt aus den Vorträgen von Sönke findet man auch im Buch „Blauwassersegeln Kompakt„, das ich mir am Seminar gekauft habe – mit einer Widmung von Sönke und Judith!

Datenbank mit Hochsee-Schiffsnamen, MMSI, Call-Sign

Aus Interesse habe ich nach einer Suchmöglichkeit für bestehende Schweizer Hochsee-Schiffsnamen gesucht – man weiss ja nie. Ich habe keine öffentliche Datenbank des Schweizerischen Hochseeschiff-Registers gefunden, bin aber auf einen anderen Ansatz gestossen.

Da die meisten Hochsee-Schiffe eigentlich eine MMSI bzw. einen Call-Sign haben, bin ich auf der folgenden öffentlichen Webseite fündig geworden:

http://www.itu.int/online/mms/mars/ship_search.sh

Dort kann man weltweit nach Schiffsnamen, MMSI, Call-Sign oder Administrations-Gebiet suchen und bekommt dann die dort registrierten Schiffe. Die Ergebnisse sind zwar auf 200 Einträge pro Suche beschränkt, man kann aber nach Teilbereichen suchen und so die Ergebnisliste auf weniger Einträge pro Suchauftrag herunterbrechen. Ich habe die Suche auf das Administrations-Gebiet Schweiz eingeschränkt und beim Schiffsnamen jeweils nur den Anfangsbuchstaben aus dem Alphabet genommen. So bin ich durchs Alphabet durchgegangen (bei S gab es mehr als 200, so habe ich zusätzlich den zweiten Buchstaben eingeschränkt). Insgesamt habe ich dann in etwa 1’500 Einträge erhalten.

Wer also schon immer nach bestehenden Schiffsnamen suchen bzw. wissen wollte, ob sein gewünschter Schiffsname noch frei ist, kann ev. diese Datenbank zu Rate ziehen. Auch wenn man sich auf einen Törn auf einem fremden Schiff vorbereiten möchte (z.B. SRC-Notfall-Zettel mit Schiffsnamen, MMSI, Call-Sign vorbereiten), kann diese Webseite die nötigen Infos liefern.

Englische SRC Funksprüche und Nato Alphabet im A6-Format zum Ausdrucken

Um den Aufbau der wichtigsten Funksprüche immer dabei zu haben, gibt es auf dem Internet verschiedene PDFs und Webseiten, die man ausdrucken und mitnehmen kann – oft im A4-Format. Was ich jedoch nicht gefunden habe, waren die Funksprüche im Kleinformat (A6), um diese in der Tasche mit meinem Handfunkgerät immer griffbereit zu haben.

Ich habe die aus meiner Sicht wichtigsten Funksprüche und das Nato-Alphabet als PDF zusammengestellt, das man am besten doppelseitig ausdruckt und in etwa A6-grosse Zettel schneiden kann. Hat man das bedruckte Papier vor dem Schneiden noch plastifiziert, sollten die Zettel auch gut haltbar sein. In dieser Grösse passen die 3 doppelseitigen Cheat Sheets auch in den RYA-SRC-Ausweis:

Das PDF darf frei (nicht kommerziell) verwendet werden. Falls ihr Anmerkungen habt, bitte ich euch, mir diese via Kommentar zukommen zu lassen.

Download des PDFs: SRC_CheatSheets_SailingBreezeCH_A4_A6_v1.0

Openplotter (OpenCPN) – Navigation, AIS, Grib, WiFi mit einem Raspberry pi – Teil 3: USB-GPS und dAISy installieren

Nachdem im ersten und zweiten Teil die Grundinstallation und die ersten Upgrades erklärt wurden, geht es im dritten Teil darum, ein USB-GPS und ein USB-AIS zu installieren. Ein GPS würde ich zwingend installieren. Ein AIS kann ich auch empfehlen, ist aber optional. Das AIS kann selbstverständlich auch zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt werden.

Ich habe für die Installation am Raspberry pi folgende USB-Geräte verwendet:

 

Video

Das Video zeigt alle notwendigen Schritte, um das GPS und AIS zu installieren. Es wird auch kurz zu Beginn noch erklärt, wie man auf dem Desktop den OpenPlotter zeigt, da nach dem Upgrade aus Teil 2 OpenPlotter nicht mehr direkt zur Verfügung steht.

 

Wie geht’s weiter

Im Teil 4 wird erklärt, wie man OpenSeaMap Karten herunterlädt und für den Plotter bereitstellt.

Openplotter (OpenCPN) – Navigation, AIS, Grib, WiFi mit einem Raspberry pi – Teil 2: Updates und Upgrades nach Erstinstallation

Updates und Upgrades nach Erstinstallation

Nachdem im Teil 1 die Erstinstallation erklärt wurde, wird hier kurz das Updaten der Erstinstallation gezeigt. Da das Gerät mit dem Internet verbunden ist, befürworte ich immer die Installation der aktuellen Updates. Entsprechend soll von Zeit zur Zeit die gezeigten Update-Instruktionen wiederholt werden, da fortlaufend Bugs und Sicherheitslücken gefixt werden und neue Features dazukommen.

Das Updaten birgt aber auch das Risiko, dass die Plattform aus verschiedensten Gründen nicht mehr richtig oder gar nicht mehr funktioniert. Deshalb soll vor jedem Update/Upgrade eine Sicherung der Installation auf einem USB-Stick gemacht, damit man im Notfall wieder auf die Vorgängerversion zurückgehen kann. Die Sicherung auf einem USB-Stick werde ich in einem der nächsten Blogs beschreiben.

Die Durchführung des Erstupdates kann sehr lange dauern; bei mir waren es insgesamt 5/4h. Nachfolgende Updates beanspruchen – je nachdem, wie häufig dass man sie macht – bedeutend weniger Zeit.

Es sind die folgenden Befehle notwendig, um die Updates/Upgrades im Terminal durchzuführen. Diese sind im Video ebenfalls dokumentiert:

  • sudo apt-get update
  • sudo apt-get upgrade
  • sudo apt-get dist-upgrade

sudo

Da man im Normalfall als Standardbenutzer eingeloggt ist, müssen gewisse Befehle mit Admin-Rechten ausgeführt werden. Der Befehl sudo macht dies entsprechend. Alles, was nach sudo kommt, wird mit Admin-Rechten ausgeführt. System-Updates und -Upgrades bedürfen Admin-Rechte.

apt-get update

Dieser Befehl liest die aktuellen Pakete aus den verschiedenen Quellen ein, die im System verwendet werden.

apt-get upgrade

Dieser Befehl führt die Updates durch, indem die installierten Versionen mit den aktuell verfügbaren Paket-Versionen verglichen werden. Dort wo es eine neue Version gibt, wird diese in die durchzuführende Updateliste hinzugefügt, geladen und installiert. Als Benutzer muss man dann ab und zu gewisse Fragen beantworten (z.B. ob etwas überschrieben werden soll).

apt-get dist-upgrade

Dieser Befehlt geht weiter als „upgrade“. Es werden zusätzlich neue Feature-Versionen überprüft, geladen und installiert. Es werden auch neue Pakete installiert, falls diese in die neue Distribution eingeführt wurden. Als Benutzer muss man dann ab und zu gewisse Fragen beantworten.

Video

Das Video zeigt alle notwendigen Schritte. Gewisse Ausschnitte werden beschleunigt angezeigt. Die effektive Zeit, die es braucht, um die Updates durchzuführen, kann sehr variieren. Auch ändern sich die gezeigten Update/Upgrade-Pakete über die Zeit, da diese fortlaufend angepasst werden. Die im Video gezeigten Updates und Upgrades beziehen sich auf die Updates/Upgrades, die etwa Mitte März 2017 benötigt wurden.

Wie geht’s weiter

Im Teil 3 wird erklärt, wie das USB-GPS und dAISy angeschlossen werden.

Besuch des Grundkurs für Schiffsmotoren bei MT Marine Technik

Am Freitag habe ich bei Heinz Dirnberger von MT Marine Technik (www.bootsmotoren.ch) in Bächau bei Bäch den Dieselmotoren-Grundkurs besucht. Den Kurs habe ich gebucht, da ich von Motoren bisher sehr wenig verstand und ich der Meinung bin, dass man zumindest ein Grundwissen haben muss, wenn man mit einem Segelboot auf dem Meer oder Binnengewässer unterwegs ist.

Wir waren ein kleines Grüppchen von 6 Personen und wurden von Heinz herzlich mit einem Kaffee begrüsst. Die abgegebenen Kursunterlagen enthalten umfangreiche Informationen, die an diesem Tageskurs behandelt werden. Der Kurs begann um 9.15 und endete um 17.30, mit einer gemeinsamen Mittagspause in einer naheliegenden Pizzeria. Heinz führt die Kurse bereits seit fast 35 Jahren durch; dies souverän und mit grosser Begeisterung und Leidenschaft. Entsprechend gross ist sein Know-How und Erfahrungsschatz, von dem wir an diesem Tag profitieren konnten.

Motorentypen und Funktionsweise

Zum Einstieg folgte eine Übersicht über Benzin- und Dieselmotoren sowie 2- und 4-Takter. Unter anderem kamen die Vor- und Nachteile der einzelnen Typen zur Sprache. Da in den meisten Freizeit-Booten Diesel 4-Takt Motoren zum Einsatz kommen, lag der Schwerpunkt auf diesem Motoren-Typ. Im Detail haben wir erklärt bekommen, was genau die 4 Takte sind, und zwar für Benziner und Diesel.

Wichtig für den Unterhalt und Problemlösung eines jeden Motors sind folgende Angaben zwingend zu kennen, damit klar definiert ist, welcher Motor im Einsatz ist: Hersteller, Typ, Modelnummer, Seriennummer. Für Getriebe sind ebenfalls die gleichen Angaben notwendig, zusätzlich kommt aber noch die Untersetzung hinzu.

Auf einer schematischen Zeichnung und direkt auch an einem richtigen Motor wurden die einzelnen Bestandteile gezeigt und erklärt. In diesem Zusammenhang wurde auch die Marinisierung eines Motors erklärt (wie wird aus einem „normalen“ Motor – welcher meistens die Grundlage ist – ein Bootsmotor).

Schmiermittel

Das wichtige Thema der Schmiermittel wurde ausführlich erklärt. Dabei kamen Qualität und Viskosität sowie Zusätze im Detail zur Sprache. Interessant war auch der Unterschied zwischen Auto-Ölen und Ölen für den marinen Gebrauch zu erfahren.

Für Motoren kann aus einer Auswahl von Ölen, die gewissen Spezifikationen entsprechen, frei gewählt werden. Hingegen müssen für Getriebe genau die explizit vom Getriebehersteller definierten Öle eingesetzt werden. Für Motoren sollte jährlich, für Getriebe alle 2 Jahre, das Öl gewechselt werden, und zwar im Herbst und wenn das Öl heiss ist (Motor sollte eine Weile gelaufen sein), damit Ablagerungen beim Wechsel mitkommen.

Kühlsystem und Kühlmittel

Die drei gängigsten Kühlsysteme wurden vorgestellt: Einkreis- (direkte Seewasserkühlung), Zweikreis- und Aussenhautkühlung (Kielkühlung). Dabei wurden die Vor- und Nachteile sowie Einsatzgebiete diskutiert. Auch ging es hier um das Kühlmittel und dessen Einfluss auf den Motor (u.a. Elektrolyse) sowie die Einwinterung eines Motors. Als wichtigstes Bauteil eines Motors, dessen Ersatz (inkl. Werkzeuge für Aus- und Einbau) man unbedingt immer dabeihaben muss, ist der zum Kühlsystem passende Impeller. Dieser zieht das Kühlwasser an und steht am Anfang des (äusseren) Kühlsystems. Heinz hat empfohlen, den Impeller jeweils Anfang der Saison (im Frühling) zu wechseln. Dabei soll der bestehende Reserve-Impeller eingebaut werden und ein neuer als Reserve bestellt werden (somit ist der eingebaute Impeller nie älter als 1-2 Jahre und der Reserve-Impeller immer „frisch“). Dies, weil das Neopren-Material, aus dem der Impeller besteht, sonst durch eine langjährige Lagerung spröde wird.

Auch sollte das Kühlmittel regelmässig ausgetauscht und nur das vom Hersteller spezifizierte verwendet werden. Heinz hat uns einige Beispiele erzählt, wie falsche Kühlmittel Motoren innerhalb kürzester Zeit ruiniert haben.

Kraftstoff und Kraftstoffsystem

Zuerst theoretisch und dann an verschiedenen Motoren wurde das Kraftstoffsystem erklärt. Dabei wird zwischen dem Bereich mit Niedrigdruck und mit Hochdruck unterschieden. Anhand der einzelnen Segmente haben wir auch die Wartung und Kontrolle angeschaut. Dies sind der Vorfilter mit Wasserabscheider sowie der Feinfilter. Wichtig war für uns auch zu sehen, wie man ein Niedrigdrucksystem entlüften muss, falls Luft ins System kommen sollte (kommt u.a. vor beim Filterwechsel oder wenn man den Tank leer fährt). Das Entlüften ist einer der Punkte, den man als Skipper unbedingt kennen muss.

Spannend war dann auch zu sehen, wie sich Dreck und Wasser am Tankboden sammelt (ist schwerer als Diesel), da bei den Freizeit-Booten grundsätzlich keine Vollumwälzung des Kraftstoffes im Tank stattfindet. Wir haben auch die verschiedenen Zusätze und Diesel-Qualitäten besprochen.

Als weiteren wichtigen Punkt hat uns Heinz auch ans Herz gelegt, den Hochdruck-Teil des Kraftstoffsystems nicht anzufassen oder zu verändern. Dies insbesondere auch für die computergesteuerten Motoren.

Elektrolyse

Das Thema Elektrolyse wurde mehrmals in verschiedenen Kontexten angesprochen. Dabei ging es um unterschiedliche Opferanoden (See, Meer). Heinz hat uns auch empfohlen, dass man bei der Wahl der Anode am besten mit einem Bootsmechaniker vor Ort dies besprechen sollte, da diese die lokalen Gegebenheiten kennen und entsprechend auch Erfahrungen haben.

Auch wurde der Einfluss von Landstrom gezeigt und worauf man achten soll (u.a. Trenntrafo).

Übersichten

In den Kursunterlagen sind die wichtigsten Punkte übersichtlich zusammengefasst. Es lohnt sich, diese als Skipper zu kennen und griffbereit mitzuführen. Es sind dies:

  • Motorenkontrolle und Betrieb
  • Service und Unterhalt
  • Entlüften
  • Fehlersuche
  • Werkzeuge an Bord
  • Ersatzteile für den Motor
  • Schmiermittel

Teilnehmer

Die meisten Teilnehmer haben ein Boot oder haben im Sinn, eines zu kaufen. Entsprechend kamen sehr spannende Fragen und Erfahrungen zur Sprache. Dabei zeigte es sich, dass es viele sehr unterschiedliche Motoren gibt und man sich entsprechend im Detail mit seinem Motor beschäftigen sollte, um Probleme vorzubeugen oder anzugehen.

Wie weiter

Ich war von diesem Kurs sehr begeistert, da ich nach nur einem Tag schon das Gefühl habe, einiges mehr von Motoren und alles, was dazu gehört, zu verstehen. Entsprechend werde ich wahrscheinlich auch die beiden Folgekurse (Dieselmotoren- und Elektrikkurs 2 – Aufbaukurs / Dieselmotoren- und Elektrikkurs 3 – Praxiskurs) besuchen, die Heinz ab dem Herbst wieder anbietet.

Openplotter (OpenCPN) – Navigation, AIS, Grib, WiFi mit einem Raspberry pi – Teil 1: Erstinstallation

Erstinstallation

In dieser Blogreihe zeige ich, wie ich aus einem Raspberry pi mit 7″ Touchscreen eine Segel-Plattform mit OpenPlotter aufbaue. Es dient dann als GPS-Navigationsinstrument, das AIS Daten empfängt und als WiFi-Access-Point andere Geräte mittels WiFi auf dem Boot mit den entsprechenden Daten versorgen kann.

Es gibt verschiedenste Arten und Ansätze, um dies zu machen sowie ganz viele Konfigurationen. Diese Blogreihe zeigt, wie ich es mache und kann aber als Ansatz auch für andere Konfigurationen dienen. Entsprechend hebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit.

Ich habe folgende Komponenten eingesetzt:

Hardware

Software

Micro-SD-Card vorbereiten

Im ersten Schritt muss die SD-Karte formatiert werden (FAT/FAT32/MS-DOS). Dazu kann unter beim Mac das Festplattendienstprogramm (Programme/Dienstprogramme) verwendet werden (Löschen). Für Windows kann man das Tool von von sdcard.org (https://www.sdcard.org/downloads/formatter_4/) dazu einsetzen (es gibt davon auch eine Version für Mac). Beim Tool muss man unter „Options“ beim „FORMAT SIZE ADJUSTMENT“ die Option „ON“ wählen.

Nach dem Download des OpenPlotter RPI v0.8.0 NOOBS ZIP-Files (Link siehe oben unter Software), muss das ZIP-File entpackt werden. Der Inhalt des entpackten Ordners kopiert man dann auf die SD-Karte.

Nachdem dies abgeschlossen ist, kann die SD-Karte entfernt werden und im nächsten Schritt im Raspberry eingesetzt werden.

Raspberry pi mit 7″ Touchscreen bereitmachen

Oben links ist der Raspberry pi, rechts davon die kleine Micro-SD-Karte. Unten der 7″ Touchscreen sowie weitere Komponenten, die für die Montage notwendig sind.

Nun das Flachbandkabel wir im Bild dargestellt einfügen sowie die beiden Kabel (rot, schwarz) gemäss Bild anschliessen.

Nun die beiden anderen Enden der Kabel (rot, schwarz) am Raspberry gemäss Bild anschliessen.

Den Raspberry auf die Abstanzbolzen schrauben und die vorbereitete Micro-SD-Card einstecken.

Nun muss noch das Breitbandkabel am Raspberry pi angeschlossen sein.

Erstmaliges Aufstarten

Nach dem Einstecken des USB-Keyboards und dem Anschliessen des Micro-USB-Netzteils startet der Raspberry auf. Das folgende Video zeigt die ersten Schritte, die notwendig sind, bis man eine Internet-Verbindung hat. Es ist genug Zeit einzuplanen, da die hier gezeigten Schritte bei mir etwa 30 Minuten gedauert haben (kann schneller oder langsamer gehen, je nach SD-Karte).

Wie geht’s weiter

Im Teil 2 wird erklärt, wie die frisch installierte Version mit den aktuellen Updates aktualisiert wird.